Merz hört mit – LA MANNSCHAFT,LE GAULEITER – NOTIZEN VOM NACHBARN

Fulda/ Gießen. Mein Satz der Woche gleich am Anfang: „Mir fehlt die Verortung in der Lederhose.“ (Frauke Petry, 4.Juni 2016, zitiert nach GAZ, 6. Juni 2016) Ich würde ja sagen, der Frau fehlt was ganz anderes, aber zumindest für den Satz wird sie für ewig in meinem Gedächtnis bleiben!

„Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.“ Das ist richtiger als der Geißler sich träumen lässt.

„Ein ideeller Faktenckeck auf Augenhöhe“ (H. Geißler) Genau das hat uns noch gefehlt.

Politik in Zeiten des Starkregenereignisses: „Kretschmann im Unwettergebiet: Können nicht wie früher der Kaiser mit dem Geldsack kommen.“ Wie jetzt, der Kretschmann ist gar nicht Kaiser? Ach, stimmt ja, der ist ja Papst, oder?

Sprache in Zeiten der SPD-Krise: „Es muss die Frage der Gerechtigkeit wieder durchdekliniert werden.“ (H. Mattheis)
Bitteschön:
die Gerechtigkeit (Nominativ)
der Gerechtigkeit (Genitiv)
der Gerechtigkeit (Dativ)
die Gerechtigkeit (Akkusativ)

Ist doch gar nicht so schwer!

Neues vom Gauleiter. Äh, Gauweiler. Ach was, Gauland:
„Die Reise von Nationalspieler Mesut Özil nach Mekka nannte der AfD-Politiker „sehr gewöhnungsbedürftig für eine Partei, die den Islam nicht als Teil Deutschlands betrachtet“. Bei Fußballspielern akzeptiere er dies, aber „bei Beamten, Lehrern, Politikern und Entscheidungsträgern würde ich sehr wohl die Frage stellen: Ist jemand, der nach Mekka geht, in einer deutschen Demokratie richtig aufgehoben? Liegt die Loyalität beim deutschen Grundgesetz, oder liegt sie bei einem Islam, der ein politischer Islam ist?“
Ich hätte da noch eine Frage: Gehört jetzt die Viererkette zu Deutschland? Die Doppel-Sechs? Der Doppel-Pass? Dürfen Muslime beim Fußballspielen Kopftücher tragen? Gilt die Scharia für Schiedsrichter? Darf der Boateng überhaupt die Nationalhymne singen und wenn ja welche? U.a.w.g.

Lieber mit Mesut Özil nach Mekka als mit der Petry über den Rubikon nach Canossa oder Waterloo!

Gauland sagte am Dienstag in Potsdam, der Name Boateng sei ihm «untergejubelt» worden. Er sehe seine Äußerung in einen völlig falschen Zusammenhang gestellt. Boateng sei als Christ das falsche Beispiel für das Thema des Gesprächs mit den Journalisten gewesen, nämlich die Frage, warum die AfD kritisch zu einer islamischen Einwanderung stehe. „Der Vorwurf des Rassismus ist völlig absurd, weil ich gar nicht wusste, wie er aussieht.“ (FR)
Ist er nicht wirklich allerliebst? „Ist der Boateng jetzt Deutscher oder Neger? Ausländer oder Christ? Fußballer oder Muslim? Das ist aber auch alles kompliziert, wer soll sich denn da zurechtfinden? Es wäre doch wirklich besser, der wäre gar nicht da, dann wäre alles viel einfacher. Und kann mir nicht mal jemand ein Foto besorgen……“

Satiren, die Frau von Storch versteht, werden zu Recht verboten.

„Ich hatte vorige Woche ein als vertraulich klassifiziertes Hintergrundgespräch mit zwei FAZ-Redakteuren“, schreibt Gauland in seiner Mail. Im Mittelpunkt hätten Auseinandersetzungen im Bundesvorstand sowie der „ungebremste Zustrom raum- und kulturfremder Menschen nach Deutschland“ gestanden und wie sich dieser Zustrom auf das Heimatgefühl vieler Menschen auswirke. „Ich kann heute nicht mehr sagen, wer zuerst den Namen Boateng in den Mund genommen hat – ich bilde mir ein, es war einer der beiden FAZ-Redakteure, da mir der Name wie auch der Fußballsport weitgehend fremd sind“, schreibt Gauland.
Was mögen wohl „raumfremde Menschen“ sein? Und dass der Gauland den Namen Boateng noch nicht mal in den Mund nehmen würde, ist ja irgendwie logisch, zumal dieser ganze Fußball ja irgendwie volksfremd ist, kommt schließlich aus England. Und: Wenn man hart rechtsaußen Manndecker spielt, ist ein raumdeckender Innenverteidiger wahrscheinlich „raumfremd“. Da muss man rechtzeitig die Räume eng machen! Deutsche Spielkultur halt.

„Muss Gauland zum Idiotentest?“ (Hannoversche Allgemeine) Eigentlich nicht mehr nötig, oder?

Achtung, Achtung, hier spricht der Bundesinnenminister und Chef der deutschen Polizei: „Es kann nicht sein, dass 70 % der Männer unter 40 Jahren vor einer Abschiebung vor einer Abschiebung für krank und nicht transportfähig erklärt werden. Dagegen spricht jede Erfahrung.“ (Thomas de Maizière, CDU)
Genau, wer von Syrien hierher laufen kann, dreimal dem Tod durch Ertrinken entgangen und in Ungarn im Tränengas über Zäune geklettert ist, der soll sich gefälligst nicht so anstellen. Es spricht außerdem nichts dagegen, die Krankheit und Nicht-Transportfähigkeit nach der Abschiebung festzustellen. Und jede Erfahrung spricht dagegen, dass Herr de Maiziere die Fakten parat und auch nur einen Funken Mitgefühl im Leib hat. Im Gegenteil: die Statistik sagt, dass 100 % aller über 60jährigen christdemokratischen Bundesinnenminister meistens nicht die geringste Ahnung haben, wovon sie sprechen.

Donald Trump: „Belgien ist eine wunderschöne Stadt.“ Ja, es ist die Hauptstadt von Europa, Nein, Südostasien, äh, Moment, Mittelamerika, ach egal: Hauptsache Italien! +++ fuldainfo | gerhard merz